Ich lese momentan ein Buch*, bei dem mein Lektorenherz manchmal fast zum Stillstand kommt. Es ist voll von sprachlichen Fehlern. Von doppelten Wörten (von von) bis zu reinen Denkfehlern, die ich persönlich eigentlich nur aus der verbalen Ebene kenne ("während sie regungslos blieben lieg", siehe Spruch des Tages 26.02.). Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man beim Lesen auch mal was übersehen kann, aber wenn man etwas veröffentlichen will, sollte man vielleicht genauer hinschauen. Da fallen Wortwiederholungen eigentlich schon auf. Bei Buchstabendrehern kann man gerne mal darüber hinwegschauen, das Gehirn stellt das beim (schnellen) Lesen ja von selbst richtig.
Gut, vielleicht waren die vor der Herausgabe unter Zeitdruck und konnten nur schnell drüberlesen, vielleicht gab es aber auch gar kein Lektorat. Ich bin mir da nicht so sicher. Die Fehler, die ich bisher gefunden habe, waren auf jeden Fall reine Schreibfehler ("Ich muss meine Gedanken zu Papier bringen!"). Ha, vielleicht war der Korrekturleser – falls es denn jeh einen gab – ja auch so fasziniert von der Story, dass da gar nicht mehr auf Rechtschreibung und Grammatik geachtet wurde. Vielleicht kenne ich mich auch nicht so gut im Verlagswesen aus? Vielleicht werden in der Regel nur Übersetzungen Korrektur gelesen und keine ganzen Romane? Aber was macht ein Verlagslektor? Nur den Sinn beurteilen und Fehler übersehen? Liest der nicht alles? Man kläre mich auf!
* Aus Respekt vor Verlag (und Autorin) möchte ich hier den Namen des Buches etc. nicht nennen ...
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